Oder: Jaén, das Radio und ich
Liebe Leserschaft,
Vor langer Zeit wollte ich in einer coolen Umfrage auf Instagram von euch wissen, was ihr über Jaén, wo ich vor mittlerweile drei Jahren (!!!) meinen Freiwilligendienst absolviert habe, wissen möchtet. Ihr habt geantwortet, und es geschah erstmal nichts. Das Life und so, und leider schlief mein Blog ein. Aber ich habe es nicht vergessen, und deshalb kommt hier ein kleiner Artikel über Jaén.
Jaén liegt in Nordperu und hat ungefähr 86.000 Einwohner. In der costa-sierra-selva (Küste-Sierra-Urwald) Einteilung von Peru habe zumindest ich Jaén irgendwie nie so richtig einordnen können – in Jaén ist es sonnig wie an der Küste, bergig wie in der sierra und voller bunter Vögel wie im Regenwald (naja fast). Die Sehenswürdigkeiten der Stadt Jaén selbst sind eigentlich recht schnell gesehen, aber was wirklich toll ist, ist das Umland: Berge, Täler, Urwald, Wasserfälle, Lagunen. Das alles ist etwas schwer zu erreichen, aber mit dem Radio haben wir oft Touren für die Berichterstattung unternommen und irgendwie habe ich auch allmählich herausgefunden, wie man auf eigene Faust Ausflüge unternehmen kann.
Das Radio Marañón, bei dem ich 2019/20 für zehn Monate meinen Freiwilligendienst geleistet habe, war eine von der Kirche betriebene „radio comunitaria“. Im Programm gibt es Nachrichten aus Peru und der Welt, Musik diverser Genres, Geistliches und auch viele lokale Berichterstattung aus Jaén und den umliegenden Dörfern. Als Freiwillige habe ich die Sozialen Medien betreut, bei Veranstaltungen unterstützt, Live-Berichte begleitet und Werbeanzeigen verwaltet. (Das alles zu schreiben fühlt sich gerade so weird an, es war alles vor Corona und auch wenn ich noch mit den compañeros und compañeras in Kontakt bin, scheint es alles ein halbes Leben her zu sein. Zeit ist eine komische Sache). Alle im Team waren sehr nett und lustig, und ich habe mich gefreut, Teil des Radios zu sein, eine rein spanischsprachige Umgebung zu haben und überhaupt durch den Radioalltag echt viel zu erleben.
Ihr Lieben, das so als kleinen Jaén-Einblick (ein Jaeinblick, sozusagen – badumts). Und à propos klein: Ich liebe meinen Blog, aber gerade weil ich ihn weiter pflegen möchte, muss ich ihn etwas straffen. Schritt 1 dazu ist, mir epenhafte Blogeinträge abzugewöhnen – mal schauen, wie das so klappen wird. Schritt 2 ist die Verschlankung der Sozialen Medien. Wie immer ist dieser Blog eine kleine Spielwiese, von daher wird es wohl wieder viel Ausprobieren geben, bis sich alles eingeschliffen hat. Ich bin gespannt.
Wart ihr schonmal in Peru? Habt ihr vor, Peru zu besuchen? Ich würde mich auf jeden Fall freuen, eure Storys zu hören.
Eure langsam das Bloggen wieder übende Charlotte