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Neue Miniserie: Schritte nach China

Oder: Bloß kein „Ich hab‘ gerade den Namen vergessen“

 

Liebe Leserschaft,

wart ihr schonmal in China? Oder lest ihr eher online und im stillen Kämmerlein über das Reich der Mitte, ohne so recht zu wissen, wie man eine Reise dorthin eigentlich organisatorisch angeht? Wohin man fahren kann und welche praktischen Fragen zu beachten sind? Ooooder aber habt ihr dieses fabelhafte Land schon ein bisschen bereist und seid bereit für neue Erfahrungen? Ihr alle seid hier an der richtigen Adresse, denn heute präsentiere ich euch Teil 1 der dreiteiligen Miniserie „Schritte nach China“. Heute geht es um ein paar allgemeine Hinweise vor Reisebeginn, in den nächsten drei Einträgen dann um China für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis.

Diese Einteilung trägt natürlich von Anfang an einen logischen Fehler in sich, der schlichtweg daher rührt, dass jeder Mensch anders ist, so platt es auch klingt. Manche Menschen sind von Natur aus wagemutiger, manche vorsichtiger. Manche lieben Fahrten ins Blaue, manche die Verlässlichkeit monatelang zuvor gebuchter Flugtickets. Jeder Ansatz ist dabei natürlich absolut berechtigt und hat seine Vorzüge. Der Dreischritt „Einsteiger, Fortgeschrittene, Profis“ ist deshalb keineswegs als strikte Kategorisierung zu verstehen, sondern eher als Orientierung.

 

Auf nach China! (Foto über Pixabay)

Nun aber los! Teil 1: Reisevorbereitungen.

Herzlichen Glückwunsch zu eurem Entschluss zu einer Reise nach China! Ihr werdet ein sehr altes, sehr lebhaftes Land erleben und eine große Portion Vorfreude ist absolut angebracht.

Wie bei jedem anderen Land gilt es bei der Reiseplanung wohl, ein bisschen zu recherchieren, rumzufragen und die eigenen Interessen im Hinterkopf zu behalten. Mögt ihr Städte oder Natur? Geschichte oder Wandern oder Kunst oder Strand?

Eine andere Frage ist auch immer die nach der Authentizität. Was das sein soll? Keine Ahnung. Bei anderthalb Milliarden Menschen und einer Fläche von fast 10 Millionen Quadratkilometern kann es „das“ China einfach nicht geben. Alles, was ihr sehen und erleben werdet, ist gleichermaßen China und gleichermaßen auch irgendwie nicht. Wer mit „authentisch“ so etwas wie „un-deutsch“ meint, kann aber natürlich in China ganz wunderbar auf seine Kosten kommen, aber das ist natürlich so eine Sache. Während ihr in einem klapperigen Nachtbus unangeschnallt, eingeengt und auf einem brettharten Sitz hockt, euch irgendwie nicht mehr ganz sicher seid, ob ihr überhaupt an den richtigen Ort fahrt, und euch von den Mitreisenden angestarrt fühlt, sei es euch wirklich verziehen, wenn ihr euch nach einem beruhigenden Starbucks-Getränk in Shanghai sehnt. An manchen perlt derlei aber natürlich auch ab (lernt man mit der Zeit, glaubt mir).

Überhaupt muss man sich damit anfreunden, dass man nie und nimmer „alles“ in China sehen kann. Ich war 2009 das erste Mal in China und seither jedes Jahr, mal kürzer, mal länger, bin aber immer viel gereist und auch ich habe noch eine ganz lange Liste mit anzufahrenden Zielen und anzunehmenden Einladungen.

Mein erster Chinabesuch vor mittlerweile fast zehn Jahren: Große Mauer bei Peking. Trotz zahlreicher Besuche seither schrumpft die Reiseliste nicht, sondern sie wächst und gedeiht.

 

Deshalb ist es wichtig bei der Reiseplanung im Hinterkopf zu behalten, dass weniger wirklich manchmal mehr ist. Pro Ziel würde ich allerallerallermindestens drei bis vier ganze(!) Tage empfehlen. Vielleicht muss man dann einen Ort wieder streichen, aber so verhindert ihr, dass kurz nach eurer Rückkehr all eure verschiedenen Ziele zu einem „ich hab gerade den Namen vergessen“ verschwimmen.

Zur Reiseplanung gehört u.U. auch, sich ein VPN zuzulegen, um Facebook, Google, YouTube, Whatsapp usw. weiterhin nutzen zu können, denn die sind in China allesamt blockiert. Ich selber habe mit ExpressVPN ganz gute Erfahrungen gemacht, aber welches VPN aktuell am zuverlässigsten ist, schwankt natürlich. Hört euch einfach mal um und googlet ein bisschen. Oder gönnt euch eine Internetpause, das kann auch ganz schön sein. Alternativ kann man sich auch ein paar chinesische Apps zulegen.

China kann auch ganz beschaulich sein. (Foto über Pixabay)

Generell ist China ein sehr sicheres Land. Zumindest in großen Städten gibt es fast gar keine Gegenden, die man (tags wie nachts) meiden sollte und wirkliche Überfälle sind absolute Ausnahmen. Taschendiebe gibt es aber natürlich überall auf der Welt, so auch in China, weshalb die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gelten. Und wenn euch gänzlich unbekannte Leute auf einmal ein bisschen zu freundlich ansprechen, gilt es natürlich vorsichtig zu sein. Im Allgemeinen sind Chinesen aber Europäern gegenüber durchaus freundlich eingestellt, und sofern Sprachkenntnisse es zulassen, sollte man sich wirklich nicht scheuen, nach Hilfe zu fragen.

A propos Sprachkenntnisse. Englisch erfreut sich wachsender Beliebtheit, aber ein paar Ausdrücke Chinesisch können trotzdem sehr nützlich sein, sei es für praktische Belange oder einfach als Türöffner. Die Ansprüche sind dabei eigentlich nicht sonderlich hoch – Chinesen rechnen oftmals nicht damit, dass „der Ausländer“ überhaupt ihre Sprache spricht, weshalb ein „Nǐhǎo“ (hallo) oder „Xièxie“ (danke) durchaus geschätzt werden. (Auch beliebt unter Touristen: „Bú yào làjiāo / ròu / wèijīng“, bitte ohne Chili / Fleisch / Glutamat). Eignet euch derlei Sätze am besten vorher irgendwie an, sei es per YouTube, Tandem, Reiseführer, irgendwie.

Also, das als ein paar allgemeine Hinweise zur Reiseplanung v.a. für China-Einsteiger, aber nicht nur. In den nächsten Einträgen geht es dann um Ziele, Transportmittel und dergleichen. Bis dahin!

Eure am Konzept von Miniserien Gefallen findende Charlotte

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