Oder: Geschäftemachen in China
Liebe Leserschaft,
auf Wunsch einer Leserin hin geht Unterwegszeilen heute dem Phänomen jener chinesischer Toiletten nach, die sich wohl am besten als „Hockklos“ bezeichnen lassen. Sie sind so eine Art Keramikschale im Boden, in ländlicheren Gegenden auch eigentlich nur ein Loch in der Erde. Wie benutzt man nun dieses stille Örtchen, dem man auch in vielen anderen Teilen der Welt begegnet? Wie so vieles im Leben ist es eigentlich ganz einfach, wenn man ein paar Dinge beachtet. Unterwegszeilen weiß Rat in sechs Schritten:
- Papier
Bevor ihr euch dem Hockklo nähert, deckt euch mit Toilettenpapier oder Taschentüchern ein. Es ist sehr gut möglich, dass ihr dort keines vorfindet.
- Auf die Plätze…
Schlagt euch zum Klo durch – das kann z.B. in vollen Zügen ein echter Akt sein. Deshalb wirklich unbedingt Papier mitnehmen, ihr wollt nicht am Ende eurer Klonäherung feststellen, dass ihr das wichtigste Utensil vergessen habt.
- …Fertig…
Sofern Kabine vorhanden, betreten. Sofern Schloss vorhanden, verriegeln. Falls beides fehlt, muss man wohl überlegen, wie dringend man muss und ggf. die Mission abbrechen, andernfalls muss man da jetzt durch. Ich kann beruhigen: Manchmal starren Chinesen Ausländer an, aber auf der Toilette lassen sie einen in Ruhe (wobei ich nur für die Damentoilette sprechen kann). Auch beliebt: Handyspielen beim Toilettenbesuch (immer schön festhalten), das ist ohnehin interessanter als Ausländer, die sich halb entkleidet über dem Hockklo verrenken.
- …Los!
Jetzt ist Action Time. Einmal umdrehen, Füße mindestens schulterbreit flach links und rechts neben das Hockklo stellen und ein bisschen schauen, wie man das Gewicht am besten verteilt. Sich dann entsprechender Kleidung entledigen, dann hocken. Also richtig hocken, bis ganz nach unten. Beliebter Anfängerfehler: So halb stehen oder irgendwie über dem Hockklo hängen. Das wird schwierig, glaubt es mir.
Hier mal die richtige Position der Füße, ergänzt von mir auf einem Foto von Pixabay:
- Papier 2
Nach eurem ganz persönlichen Geschäftsabschluss in China das Papier zur Anwendung bringen, entsprechende Kleidungsstücke zurückrücken und möglichst gelenkig vor das Klo treten.
- Geschafft!
Sofern vorhanden, Schloss entriegeln und Kabäuschen verlassen. Papier nicht vergessen wieder mitzunehmen! Sofern vorhanden, Waschbecken und Seife verwenden, andernfalls Handdesinfektionsmittel benutzen. Das war’s auch schon!
Die Vorteile des Hockklos dürften auf der Hand liegen. Sie sind hygienischer als Toiletten mit Schüsseln und sie fördern die Gelenkigkeit (warum können chinesische Omis noch so gut ihre Knie beugen? Richtig.). Gesünder sei es auch, sagen manche. Letztlich ist es wohl jedem selbst überlassen.
Liebe Leserschaft, welche Toiletten bevorzugt ihr? Und was sind eure Tipps für die Hockklos?
Eure keine Toilette scheuende Charlotte
Cover Image von Pixabay