Oder: Carpe diem! …und die Monate zwischen den Reisen
Wie kann man die Zeit zwischen den Reisen nutzen? Ein Listchen.
Liebe Leserschaft,
wie manchen von euch aufgefallen sein wird, berichtet Unterwegszeilen seit ein paar Monaten ziemlich wenig über Abenteuer in China, Nordkorea oder sonstwo, sondern vielmehr von Erkundungen der magischen Welt des Internets (und dann wäre da noch die coole neue Serie Tipps & Tricks zum Auslandsstudium in China). Das hat einen recht langweiligen Grund: Ich bastle an einer Masterarbeit, und ich habe so überhaupt keine Lust mehr darauf, denn Blogs und Twitter und sonstwas zu schreiben, macht (leider) einfach viel mehr Spaß. Gleichzeitig überkäme mich aber das schlechteste aller schlechtesten Gewissen, wenn ich jetzt mein Rucksäckchen packen und irgendwo hindüsen würde (über Land, versteht sich); also bleibe ich hier. Vielleicht kennt ihr solche Situationen auch, in denen man unendliches Fernweh hat, aber irgendwie an einen Ort gekettet ist (Uni, Arbeit, Vogel in der Mauser). Und dann heißt es, die Zeit geschickt zu nutzen und aus der Not eine Tugend zu machen. Hier also ein paar Sachen zur Überbrückung der Zeit zwischen Reisen:
- Sprachen lernen
Hat man schon das nächste Reiseziel ins Auge gefasst und wartet nur noch auf den großen Tag der Abreise, kann man seinen Wissensdurst mit ein bisschen Sprachenlernen stillen. Das geht natürlich auf viele Arten und Weisen. Ich selber spiele sehr viel mit Duolingo rum, so einer Sprachlernapp. Und bin auch ein sehr großer Fan von Sprachtandems, bei denen man die zu lernende Sprache mit einem Muttersprachler übt und ihm im Gegenzug auch bei seinem Deutsch hilft. Geben und nehmen, sozusagen. Andere Leute schauen Filme in der Fremdsprache, lesen (Kinder-)Bücher, lernen Lieder, schreiben Karteikarten mit Vokabeln. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, seine Sprachkenntnisse zu verbessern und jeder hat wohl irgendwie seine. Ein kleines Bisschen jeden Tag bringt wirklich schon viel. Und einmal im Zielland angekommen, können einem auch ganz grundlegende Wörter wie „bitte“ und „danke“ manche Tür öffnen. Ein bisschen Nähkästchengeplauder zum Chinesischlernen gibt es hier.
- Sparen und arbeiten
Egal wie günstig die Absteige oder wie billig die Anreise: Pecunia non olet, Geld stinkt nicht, auch und besonders auf Reisen. Und eine gut gefüllte Reisekasse beruhigt auch, falls man plötzlich auftretende Kosten fürchtet. Also hilft es, wenn gerade keine Reise vor der Tür steht, jeden Monat ein bisschen Geld für die Reiserei beiseite zu legen oder sich mit kleinen Jobs das nächste Flugticket zu finanzieren.
- Investieren
Sagte ich da Flugticket? Sehr gut für Reisekassenausgaben ist Ausrüstung aller Art, denn wer wie ich eher so Last-Minute-Packer ist, sollte zumindest eine langfristige Planung bei der Anschaffung von Reiseausrüstung verfolgen. Wanderschuhe, Steckeradapter und vieles mehr findet man oft nicht auf den allerletzten Drücker, also zuschlagen, wenn man noch entspannt ist. Auch irgendwie cool: Selfiesticks.
Ausflug zum Drei-Schluchten-Damm
- Die Technik und so
Betreibt ihr einen Reiseblog? Möchtet ihr Reisefotos auf Instagram verbreiten? Und wann habt ihr eigentlich das letzte Mal euer Couchsurfingprofil aktualisiert…? In reiselosen Zeiten kann es ganz sinnvoll sein, sich mal mit seinem ganzen Onlinereisegedöns auseinanderzusetzen: Blog aufhübschen, Follower finden, Couchsurfing verifizieren. Ebenso wichtig, und auch in aller Regel über das Internet: Kontaktpflege. Denn wer Leute vor Ort kennt, hat die Chance auf eine ganz andere Sicht auf das Reiseziel, als einen das jeder Lonely Planet vermitteln wird. Es muss nicht gleich die zweiwöchige Übernachtung sein. Wenn man mit jemandem weniger dicke ist, kann man immer noch ein Käffchen trinken gehen oder das persönliche Lieblingsrestaurant kennen lernen. Ganz jenseits des Digitalen.
- Recherche
Das schönste an der Vorfreude, zugleich Hauptauslöser von dieser: Reiserecherche. Wo könnte man überhaupt mal hinfahren? Wo kann man dort essen, wie sind die Unterkünfte, was kostet das Ticket? Auch super spannend, und manchmal etwas stiefmütterlich behandelt: Geschichte, Architektur, Kunst. Warum sieht dieser Ort so aus, wie er aussieht?
Natürlich: Alles in Maßen. Übertreibt es nicht! Denn manchmal ist eine unvoreingenommene Sicht etwas ganz Wunderbares.
Spontane Bekanntschaft: der berühmte Mister Biao in Tanglang
Und dann: Auf geht’s!
Liebe Leserschaft, womit füllt ihr die Zeit zwischen den Reisen? Schreibt eine Nachricht oder einen Kommentar!
Eure sparende Charlotte